Am Mittwoch kam der Tag vor dem ich mich schon lange gefürchtet hatte. Der Tag der Kastration. Der Tag, an dem Baloo mit den Katzendamen abgeschlossen hat, noch bevor er sich überhaupt für sie interessierte. Der Arme!!!
Zum Glück ging alles ganz schnell und ohne Komplikationen. Unter fauchendem Protest verabreichte die Tierärztin dem kleinen Patienten die Narkosespritze. Dann dauerte es nicht mehr lange bis er einschlummerte. Der Eingriff dauerte ca. 10 Minuten, dann war es geschafft und er durfte sich auf der Heizung ausschlafen, bevor wir ihn wieder mit nach Hause nehmen durften. Nach weiteren 2 Stunden - ein erstes Lebenszeichen. Woa, ich hätte nicht gedacht, dass er so lange nach der Narkose k.o. ist. Ich war überglücklich, als er endlich wieder durchs Wohnzimmer taumelte. Puh, was für ein aufregender Tag!
Jeannie ist ein richtiges "Papakind". Eine Männerkatze. Sobald mein Mann nach Hause kommt, wird er stundenlang belagert. Und mal ganz ehrlich: Wer kann diesen Augen schon widerstehen?
Gestern abend hat die kleine Madame damit begonnen die dritte Dimension unseres Wohnzimmers zu entdecken. Normalerweise ist ihr Bruder immer derjenige, dem als erstes die Durchbrüche in ihrer Entwicklung gelingen. Aber diesmal ist es ihr als erste gelungen das Wandregal zu erobern. Total süß, wie Jeannie stolz wie Oskar auf ihrem persönlichen Mount Everest thront. Ich weiß nicht genau, wie sie da rauf gekommen ist, aber sie muss irgendwie über den Esstisch und Stuhl hinaufgesprungen sein. Baloo war von ihrem Erfolg natürlich neugierig geworden und überlegte aufgeregt wie die das nur gemacht hat. Er hat einen kreativeren Ansatz gefunden und versuchte von außen über die Korbschubladen hinaufzuklettern.
Es ist wirklich spannend zu beobachten, wie sie sich entwickeln und von der einen auf die andere Sekunde Fähigkeiten entwickeln.
Wer kennt das nicht. Einer fängt an zu gähnen und alle müssen mitmachen. Nicht nur bei uns Menschen ist dieses Phänomen zu beobachten. Auch Katzen lassen sich anstecken.
"Aus fließendem Stoff, weicher als Seide und leichter als Luft, sind Tarnumhänge gemacht. Wer sich mit diesen Umhängen bedeckt, wird unsichtbar. Nur sehr wenige Augen gibt es, die den Stoff solcher Umhänge durchblicken können." (harrypotter.fassbar.de)
Wenn ich mal wieder etwas ausgefressen habe, verstecke ich mich einfach hinter meinem Tarnumhang!
Jeden Tag das gleiche Ritual. Die Futterzubereitung wird von meinem Katzenduett gesanglich untermalt. Für viele mag das nur Katzengejammer sein. Für meine Ohren ist es Musik.